Erster Abschnitt Projekt Nickelkombinat Norilsk

Lange hatte ich darauf gewartet, ein mal ganz anderes Projekt in Norilsk zu beginnen.
Geplant war etwas ganz Anderes als bisher, aber als ich hierher versetzt wurde stehe ich wieder auf der Bohranlage RB-50.
Also der Reihe nach.

Ziel ist die Stadt Norilsk, die nördlichste Großstadt der Welt, 300 Kilometer über dem Polarkreis.

Im Flieger von Moskau nach Norilsk viel Platz und zu sehen gab es da unten auch nur Tundra
Vom Flughafen Norilsk ging es nach fast 24 Stunden Reisezeit ( Datums und Zeitgrenze einbezogen) sofort auf den Schacht, den die Thyssen Schachtbau GmbH im Auftrag von Nickel Norilsk teuft.


Dabei wurde uns der Zeitunterschied zu Deutschland bewusst. Wenn es auf Arbeit 08.00 Uhr ist liegt Ihr in Deutschland noch in den Betten.

Die Umgebung ist atemberaubend schön, aber auch atemberaubend arbeitswidrig. Dabei haben wir schon Mai.

Blick vom Schacht Richtung Talnach / Norilsk









Nach fast 30 Stunden Anreise und Einweisung im Schacht ging es nach Talnach. Ehemals eine selbstständige Stadt, nun zu Norilsk eingemeindet. Also bekommen wir Norilsk nicht mal zu Gesicht.
Einquartiert werden wir in einer Plattenbausiedlung aus den 60iger Jahren.
Im Haus begrüßt uns die “Conserche”


Auf Pfählen stehend und dem Verfall preisgegeben. Die Klimaveränderung sorgt auch hier für eine Instabilität des Permafrostbodens und die Häuser fangen an zu “schwimmen”


Zumindest war der Blick vom Balkon nicht schlecht


Und so feiert man in der Provinz den “Tag des Sieges”

Das Bad ist Okay









Die Balkonverglasung provisorisch





Die Fenster sind alle komplett zu gemalert und mit Bauschaum abgedichtet.

Verkabelung auf Russisch. Wer drangreift ist selber schuld.









Heizungsrohre mit Thermostat, auf oder zu.

und an der Tapete Ketschupflecken, oder was Anderes???







Immerhin wurden wir auch gewarnt, das man uns ausrauben könnte. Deshalb verschlossen wir unsrer Tür zusätzlich.

und veranlassten die Firma uns eine neue Wohnung zu vermitteln.
Diese Wohnung hat ein “Panorama und Sound” der einprägsam ist.

aus meinem Zimmer blickt man Richtung Schacht

Es gibt nichts was mal gerade sein könnte

Schimmel in der Badewanne, Normal

zumindest gut gesichert

Die erste Dekade mit 24 Stunden Sonnenschein ( falls sie mal schien) ist geschafft. Ich habe einen Vertrag für mehrere Projekte in Norilsk, was auch immer das heist, den Rest meines Arbeitslebens werde ich wohl hier verbringen.

Aber die Kohle dazu stimmt und das ist das wichtigste.